Und- ist der Mensch auch der beste Freund des Hundes?

In der Vergangenheit war das Leben der herrenlosen Hunde in diesem Dorf in der Mancha weder lang noch schön.

Niemand wusste - oder hat danach gefragt - warum die bedauernswerten Tiere

die Verantwortungslosigkeit ihrer Besitzer mit ihrem traurigen Leben bezahlen mussten.

Der Stadtrat fand nur eine Lösung: die Abschlachtung hinter

verschlossenen Türen. Die herrenlosen Hunde wurden in der Stierkampfarena "gesammelt" und wenn einige zusammengekommen waren, fand sich auf der Tribüne der Schlachter ein, um mit der Schrotflinte auf die Tiere zu schießen. Ein "sauberer" Schuß nach dem anderen.

Das Heulen und Bellen der Hunde in Todesangst war überall in den

umliegenden Straßen zu hören; möglicherweise gab es sogar Proteste gegen diese unmenschlichen Methoden.

Die sterblichen Überreste der Hunde, ob nun tot oder noch lebendig,

wurden später in einem Anhänger dorthin gebracht wo auch der übrige Müll der Bevölkerung entsorgt wurde.

Ein Glück für diejenigen ,die durch einen präzisen Schuß den Tod fanden!

 

Und die anderen, schwer verletzten Tiere?. Wer dachte an sie?

 

1998 wurde eine städtische Tötungsstation errichtet, in unmittelbarer

Nähe der Bevölkerung. So konnte das Töten still und unbemerkt vonstatten gehen, ohne Zeugen und ohne Kritik.

Auf einer Fläche von 100 Quadratmetern wurden sieben Zellen errichtet, mit der Größe von 1m x 1m, sowie drei größere, ungefähr 6qm und ein Lageraum gleich am Eingang für Geräte und wo wahrscheinlich die eingesammelten Hunde alle 20 Tage den Tod fanden.

Die Hunde, die einmal hierher kamen verließen diesen Ort nie wieder lebend.

Großzügigerweise- wie christlich!- wurde den Hunden eine Frist von 20

Tagen Leben eingeräumt, jedoch kein Recht auf Vergebung.

Es sind Fälle bekannt, bei denen den rechtmäßigen Besitzern verweigert

wurde, ihre Tiere mitzunehmen. Die Hunde wurden getötet, obwohl sie einen Besitzer hatten!

 

Es gab wenig Interesse hierfür von den Verantwortlichen, denn warum soll

man so zimperlich mit Kreaturen umgehen, die doch sowieso zum Tode

verurteilt waren?

Futter für die Hunde gab es nur sehr spärlich- man wollte die

Verschmutzung durch Kot möglichst gering halten, denn für

Reinigungsarbeiten war die Zeit zu knapp.

Nach 20 Tage bekamen die Hunde ihre „Freiheit“- in Form einer Giftspritze.

Eine billige Spritze- und wieder ein Problem weniger.

Den Hunden, die sich wehrten, "half" man mit ein paar Schlägen.

Es waren ja nur Hunde!

 

Diesen Satz hört man sehr oft, als Argument für das Nichtstun mancher

Menschen. Das bedeutet, daß viele Menschen noch immer der Meinung sind,

Tiere würden keine Schmerzen empfinden, hätten keine Angst zu sterben,

würden keine Freude oder Zufriedenheit empfinden, wären mehr oder

weniger wie Maschinen, die mit etwas Öl funktionieren. Und Hunde

gibt es so viele!

Im Sommer 2004 begann das Unterfangen ein Heim, einen Ort der Sicherheit

für die Hunde zu errichten. Bisher hatten pro Jahr etwa 300 Hunde hier

den Tod gefunden; damit sollte nun ein für alle Mal Schluß sein. Ich fand vier Personen, Ana Pérez, Carlota Gómez, Mari Carmen Ferrer und Juan Gómez, die bereit waren, mit mir diesen weg zu gehen .

Das Töten wurde in diesem Sommer offiziell beendet.

Im Januar 2005 wurde die gleiche Anlage in die "Protectora de Animales

El Refugio" umfunktioniert, ein kleines Heim,nur ca.400 m2, in dem die Hunde Sicherheit fanden, mit Hilfe einiger weniger Unterstützer.

Die Tiere, die heute im Refugio leben, fühlen sich wohl, und werden als

Lebewesen geachtet und auch wie solche behandelt, mit all ihren

Empfindungen.

Denn natürlich haben auch sie ein Recht auf Leben.

Von hier aus suchen sie neue Familien, die sie respektieren und ihnen ein

liebevolles Zuhause bieten, und die sie in einem neuen, besseren

Lebensabschnitt begleiten.